Wissensbilanz

Eigenschaften Methode/Tool
WM-Kernaktivitätenerzeugen
TOM-ModellOrganisation
Intellektuelles KapitalStrukturkapital, Beziehungskapital, Humankapital
WM-GestaltungsfelderOrganisation, Führung, Unternehmenskultur, Controlling
AnsprechpartnerRonald Orth
KurzbeschreibungDie Wissensbilanz ist ein strategisches Steuerungs- und Controlling-Instrument für das Management des intellektuellen Kapitals eines Unternehmens.

Ziele

  • Messbarmachung der organisationalen Wissensbasis
  • Implementierung als positiver Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit und Organisationsentwicklung
  • effiziente Kommunikation über wettbewerbsrelevantes Wissen mit Stakeholdern durch strukturierte Darstellung und wissensorientierte Sprache
  • Kompatibilität zu anderen Managementinstrumenten
  • Auseinandersetzung mit den strategischen Herausforderungen der Organisation aus einer Wissensperspektive heraus
  • Schaffung von Transparenz in Bezug auf die Zusammenhänge zwischen materiellen und immateriellen Faktoren
  • ermöglicht effektives Controlling von Wissensmanagement-Maßnahmen
  • Optimierung der Entwicklung des Intellektuellen Kapitals
  • Herstellung eines gemeinsamen Verständnisses über Funktionsweise der eigenen Organisation und die Bedeutung des Intellektuellen Kapitals
  • strategie-/zielorientierte Führung und Personalentwicklung

Rahmenbedingungen

  • zyklischer Prozess
  • Bildung eines abteilungs- und hierarchieübergreifenden Projektteams
  • Bereitschaft, Stärken und Schwächen der Organisation vorbehaltlos und offen zu diskutieren
  • Auswahl der richtigen Kennzahlen sowie deren korrekte Abgrenzung (leicht erhebbar/messbar & aussagekräftig)

Vorgehensweise

  • Beschreibung der Ausgangssituation: Die Teilnehmer benennen und diskutieren Möglichkeiten und Risiken im Geschäftsfeld im Zusammenhang mit den strategischen Zielen der Organisation.
  • Erfassung der Einflussfaktoren des Intellektuellen Kapitals: Dies bezieht sich auf die zentralen Leistungsprozesse und den Geschäftserfolg sowie das Intellektuelle Kapital selbst, bestehend aus Humankapital, Beziehungskapital und Strukturkapital. Im Anschluss werden die einzelnen Faktoren bezüglich der Dimensionen Quantität, Qualität und Systematik durch das Projektteam bewertet.
  • Indikatoren: Weiterhin werden Indikatoren für die Einflussfaktoren ermittelt, um die einzelnen Kategorien einer objektiven Bewertung zuzuführen (z.B. Anzahl der Auszubildenden oder durchschnittliche Dauer von Kundenbeziehungen).

Abbildung: Wissensbilanzmodell des Arbeitskreises Wissensbilanz

  • Evaluation der Bewertung: Nach der Bewertung der gegenseitigen Einflüsse der Faktoren aufeinander können mit Hilfe des Potentialportfolios, Wirkungsnetzen und weiteren Auswertungen die einzelnen Faktoren hinsichtlich ihrer Bedeutung innerhalb des Gesamtsystems bewertet und ihre Wirkung auf dieses genau analysiert werden.
  • Ableitung von Maßnahmen: Auf dieser Grundlage entwickelt das Projektteam Steuerungsmaßnahmen zur Beeinflussung derjenigen Faktoren, die einen starken Einfluss auf den Geschäftserfolg ausüben.
  • Externe und interne Kommunikation: Zuletzt werden die gewonnenen Erkenntnisse für die Kommunikation mit internen (Management, Mitarbeiter) und externen (Kapitalgeber, Kunden, Lieferanten) Stakeholdern aufbereitet, um wirkungsvoll zu demonstrieren, dass die Organisation die Entwicklung der bisher nicht messbaren weichen Faktoren gezielt vorantreibt.

Abbildung: Ausschnitt aus Software Wissensbilanz-Toolbox

Praxisbeispiele

Weiterführende Informationen

Ähnliche Methoden/Varianten/Synergieeffekte

Vorlagen

  • Wissensbilanzen verschiedener kleiner und mittelständischer Unternehmen: http://www.akwissensbilanz.org/Infoservice/Wissensbilanzen.htm
  • Alwert, K. (2006): Wissensbilanzen für mittelständische Organisationen. Dissertation. Berlin: IRB.
  • Will, M./ Alwert, K./ Kivikas, M. (2006): Wissensbilanzierung – Strategische Kommunikationsprozesse bewerten. In: Piwinger, M./ Zerfaß, A. (Hrsg.): Handbuch Unternehmenskommunikation. Wiesbaden: Gabler.
  • Mertins, K./ Alwert, K./ Heisig, P. (2005): Wissensbilanzen – Intellektuelles Kapital erfolgreich nutzen und entwickeln. Berlin: Springer Verlag.
  • Bundesministrerium für Wirtschaft und Technologie (2005): Leitfaden Wissensbilanz – Made in Germany, 2. Auflage, Bergheim 2005. Internetseite mit Leitfaden zur Wissensbilanz des BMWi:http://www.akwissensbilanz.org/Infoservice/Infomaterial/Leitfaden_deutsch.pdfsch.pdf
  • Lehner, F. (2014). Wissensmanagement: Grundlagen, Methoden und technische Unterstützung (5. Aufl.). München, Deutschland. Carl Hanser Verlag.